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Fusion zum 1. Januar 2022

Von der Arbeitsgemeinschaft zum Dekanat Gießener Land

Karte des neuen Dekanats Gießener Land

Karte des neuen Dekanats Gießener Land

Mit der Fusion der drei evangelischen Dekanate Grünberg, Hungen und Kirchberg zum Evangelischen Dekanat Gießener Land entsteht am 1. Januar 2022 eine kirchliche Verwaltungseinheit, die östlich von Gießen 70 Kirchengemeinden im Gießener Becken, der nördlichen Wetterau und des vorderen Vogelsbergs umfasst.

Die drei Dekanate bilden bereits seit 2002 eine „Kirchliche Arbeitsgemeinschaft“ und haben auf dieser Basis zusammengearbeitet. Gesellschaftliche Verantwortung, Bildung, Öffentlichkeitsarbeit, und Ökumene wurden als gemeinsame Handlungsfelder von der AG verantwortet. Auch der Gemeindepädagogische Dienst und die Kirchenmusik arbeiteten in Projekten über die Dekanatsgrenzen hinweg zusammen, zum Beispiel bei Jugendfreizeiten oder der musikalischen Begleitung von Veranstaltungen der Arbeitsgemeinschaft. Ein Geschäftsführender Ausschuss, den die Vorsitzenden der drei Dekanatssynoden und die drei Dekan:innen im Wechsel leiteten, koordinierte die Aufgaben auf AG-Ebene.

Gut vorbereitet in die Fusion

Mit der Dekanatsreform der Landeskirche musste sich auch die Arbeitsgemeinschaft auf die Fusion einstellen. Die Dekanatssynoden konnten nur noch über den Zeitpunkt entscheiden und wählten den mit dem 1. Januar 2022 das letztmögliche Datum. Dafür gab es, so der Kirchberger Dekan Hans-Theo Daum, gute Gründe: „Es sollte alles für die gemeinsame Verwaltung und die Zusammenarbeit der Arbeitsbereiche vorbereitet sein. Außerdem wollten wir mit den 2021 neu gewählten Kirchenvorständen starten und nicht mitten in einer Wahlperiode.“

Synode wählt im Januar

Die im Juni neu gewählten Kirchenvorstände entsenden nun die Mitglieder in die Synode des neuen Dekanats, die am 15. Januar 2022 erstmals tagt. An diesem Tag wählen die Vertreterinnen und Vertreter aus den Kirchengemeinden des neuen Dekanats neben Dekanin oder Dekan, dem Stellvertreter oder der Stellvertreterin auch die Mitglieder des Dekanats-Synodalvorstands. Dieses Gremium mit dem Vorsitzenden oder der Vorsitzenden – auch Präses genannt – an der Spitze leitet das Dekanat zwischen den üblicherweise zweimal im Jahr stattfindenden Synoden. Daneben gibt es Ausschüsse für Arbeitsbereiche und Handlungsfelder, etwa den Diakonie- oder den Partnerschaftsausschuss.

Neue Stelle 55+

Die verschiedenen Arbeitsbereiche haben sich ebenfalls gut auf die Fusion vorbereitet. Gemeindepädagogik und Jugendarbeit, Kirchenmusik und Erwachsenenbildung haben Konzepte zur Zusammenarbeit in der neuen Struktur entwickelt. Neu ist eine Stelle „55+“, die den Fokus auf die ältere Generation setzt.

Nicht nur Verwaltungseinheit

Dekan Daum ist es wichtig zu betonen, dass ein Dekanat „viel mehr ist als eine Verwaltungseinheit“. Die Landeskirche weist ihm eine Fülle von Aufgaben zu. Es leitet die Kirche in der Region und hat die Verantwortung für die Entwicklung der kirchlichen Tätigkeitsbereiche. Es soll auch das Miteinander der Gemeinden organisieren und das Bild der Evangelischen Kirche in der Region angemessen gestalten. „Das Dekanat hat aber auch einen geistlichen Auftrag,“ so Daum. Es solle das Evangelium von Jesus Christus in Wort und Tat den Menschen in der Region bezeugen.

Dekanatsgebäude in Grünberg bezogen

Mit dem Einzug in das neue Dekanatsgebäude im sogenannten Schwedendorf in Grünberg in den Wochen vor Weihnachten sind die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass all diese Aufgaben angemessen wahrgenommen werden können. Neben Verwaltung und Sekretariat, Dekanatsleitung, Gemeindepädagogik, Jugendarbeit und Kirchenmusik sind auch Öffentlichkeitsarbeit, Ökumene, Gesellschaftliche Verantwortung und Bildung sowie die Mitarbeitervertretung hier untergebracht. Neben den 20 hauptamtlich Beschäftigten hat auch der oder die zukünftige ehrenamtliche Vorsitzende der Dekanatssynode ein Büro in dem Gebäude.

Nachhaltigkeit und Ökologie

Nachhaltigkeit, Bewahrung der Schöpfung und die Verkleinerung des ökologischen Fußabdrucks stehen ebenfalls auf der Agenda des neuen Dekanats. Dem Gedanken der Nachhaltigkeit trägt das in Holzbauweise errichtete Dekanatsgebäude in Grünberg bereits Rechnung. Geheizt wird hier mit Fernwärme aus Holzabfällen. Weitere „grüne“ Ideen, zum Beispiel in Richtung Elektromobilität sollen mittelfristig umgesetzt werden.

Reformprozess EKHN 2030

Die weiteren Weichen für die zukünftige Ausrichtung des kirchlichen Lebens der rund 58.000 Evangelischen werden bei der konstituierenden Synode am 15. Januar 2022 gestellt. Dass dabei der Begriff „EKHN 2030“ eine große Rolle spielen wird, steht jedoch schon fest. Im Rahmen dieses Reformprozesses stehen Gemeindestrukturen, Gebäudefinanzierung, Personalplanung und Verwaltung auf dem Prüfstand. Dekan Daum sieht das neue Dekanat durch die gründliche Vorbereitung auf die Fusion und die lange Zusammenarbeit der drei Dekanate in der Arbeitsgemeinschaft für die anstehenden Aufgaben gut vorbereitet.


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