Kurzer historischer Überblick
Im Jahre 768 wird der Ort Laubach erstmals erwähnt. Allerdings gibt es erst rund 250 Jahre später erste Hinweise auf eine Pfarrei in Laubach. Vermutlich entsteht zu dieser Zeit auch ein erstes Kirchengebäude.
Etwa auf 1200 bis 1250 datiert man den Ostbau der heutigen Kirche. Vierungsturm, Chor und Querarme entstehen in dieser Zeit gemeinsam mit einem schmalen Langhaus. Der Chorbau wird jedoch relativ bald noch im gleichen Jahrhundert im frühgotischen Stil erneuert.
Diese Kirche steht auch noch, als 1544 die Laubacher Grafen mit ihren Untertanen zum evangelischen Glauben wechseln.
Gut zwei Jahre dauert es dann nur, als im Jahre 1700 die Laubacher Bürger beschlossen, das Kirchenschiff zu erneuern und als Predigerkirche umzugestalten. 1702 konnte diese neue Kirche in ihrer heutigen Gestalt ihrer Bestimmung übergeben werden.
35 Jahre später wurde ein Grafenstuhl eingebaut, der durch einen direkten Zugang mit dem Schloss verbunden ist. Darüber hinaus demonstrieren Denkmäler, Grabmale und Bilder im Kirchenraum die starke Bindung des Grafenhauses zu dem Kirchengebäude.
Heute nicht mehr zugänglich ist die Krypta, die über Jahrhunderte als Grablege der Laubacher Grafen diente.
Eine nächste Erweiterung erfuhr die Kirche durch den Einbau der großen Orgel, die seit 1750 die Musik in der Kirche bereichert.
Umfangreiche Renovierungsarbeiten in den letzten hundert Jahren brachten Wandmalereien aus dem 14. Jahrhundert zum Vorschein, die auch heute noch im Vierrungsturm bewundert werden können. So finden sich Darstellungen von drei Aposteln, des heiligen Georg als Drachentöter, einer Schutzmantelmadonna sowie Johannes des Täufers, die vor über 600 Jahren den Gläubigen die Wundererzählungen und Geschichten aus der Bibel illustrierten.
Auch an der Außenmauer des ältesten Teiles der Kirche konnte man Plastiken aus der Zeit der Romanik freilegen, die heute über den Parkplatz vor der Kirche blicken.